Mount Kenya, Kilimanjaro & Safari | ||
August 2009 | Impressum Peter Danninger | |
Hinweis Vorwort Vorbereitungen Reisegruppe Reiseplanung Fotografieren Der Sauerstoff im Blut Flug mit Emirates Verkehr Suaheli Kilimanjaro Trägerlied Zusammenfassung Transfers: Naro Moru River Lodge Hotel Briston Arusha |
Mount Kenya:
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Track & Map
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Meteorologische StationMac Kinders Camp Austria Hut Point Lenana Abstieg
Kilimanjaro:
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Track & Map
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Machame CampShira Camp Lava Tower, Barranco Camp Barafu Camp Uhuru Peak, Millenium Camp Mweka Gate
Safari:
Lake ManyaraSerengeti Ngorongoro Crater ⇒ ⇒ ⇒ ⇒ ⇒ ⇒ ⇒ ⇒ |
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Slideshow
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Dieser Reisebericht wurde mit großer Sorgfalt und viel Arbeit erstellt. Trotzdem können sich Fehler einschleichen.
Wenn sie Informationen dazu geben können - bitte tun sie es !
Besonders die Identifikation der Tiere und Pflanzen in den Slide-Shows ist nicht ganz einfach,
wenn da ein Spezialist helfen kann, herzlich willkommen !
Die Slideshows enthalten weitgehend Bilder vom Autor dieses Reiseberichtes, teilweise aber auch von anderen Teilnehmern unserer Gruppe.
Ein Hinweis wird in der Slideshow über jedem Bild angezeigt.
Die Idee und die Einladung mit Ihm den Kilimajaro zu besteigen kam von Lothar.
Lothar ist Übungsleiter beim Deutschen Alpenverein und kennt daher viele
Leute, die er geeignet für solche Unternehmungen hält, diese Vorauswahl
sollte sich als sehr wichtig für den Erfolg der Gruppe erweisen.
Ich bin Lothar im Berufsleben begegnet und wir haben im Ruhestand schon
etliche gemeinsame Touren unternommen. Unter anderem war Lothar auch bei der
Radtour München-Donaudelta letztes Jahr dabei.
Der Kilimanjaro liegt in Tanzania und ist mit 5895m der höchste Berg Afrikas.
Die Erstbesteigung erfolgte am 6.10.1889 durch Hans Meyer (dt. Geograph) und Ludwig Purtscheller (österr. Bergführer).
Besonders reizvoll an der Besteigung ist die Durchwanderung vieler Klimazonen:
Am anspruchsvollsten ist wohl der Gipfeltag:
Der Mount Kenya, unsere Trainingstour in der ersten Woche, liegt
(wenig überraschend) in Kenya und ist der zweithöchste Berg Afrikas.
Die beiden Hauptgipfel Batian und Nelion sind knapp 5200 m hoch und nur
über Kletterrouten ab dem IV Grad erreichbar, wobei Granit-Felswände
bis zu 700 hm geboten werden:
http://www.ewpnet.com/eaimg/Mount_Kenya_climbs.htm
Wir begnügten uns mit dem Point Lenana, knapp 5000 m hoch, und relativ
einfach im Rahmen der Mount Kenya Umrundung erklimmbar.
Es lohnt sich eine intensive Vorbereitung auf diese Tour ......
Einige Teilnehmer haben im letzten Sommer eine mehrtägige Höhenverträglichkeits-Testtour
in die Westalpen unternommen, und zwar ins Wallis, mit 3 Ü&bernachtungen
auf der Gnifetti-Hütte (3647 m) und 2 Ü&bernachtungen auf der höchsten
europäischen Hütte (Rifugio Margherita, 4554 m).
Andere haben einen Test in der Niederdruckkammer in Bad Aibling gemacht.
Der Rest hat auf solche Tests verzichtet und auf die gute Konstitution vertraut.
Außerdem haben wir vor der Reise viele lange und anspruchsvolle Touren
in den Bayerischen Voralpen unternommen.
Die Planung von Lothar sieht vor der Besteigung des Kilimanjaro
eine 5 tägige Akklimatisationstour in Kenya vor, die Besteigung des
Point Lenana im Mount Kenya Massiv, immerhin auch knapp 5000 m hoch.
Neben der körperlichen Fitness sind auch noch medizinische Vorkehrungen
zu treffen, diverse obligatorische bzw. empfohlenen Impfungen, wobei von den
Impfkosten unsere Krankenkasse 70% übernommen hat.
Außerdem muß jeder für sich klären wie er mit der Malaria-Gefahr umgeht.
Entweder man entscheidet sich für Prophylaxe mit den bekannten Nebenwirkungen,
oder man nimmt ein Notfallmedikament mit. Nach Beratung mit einer Ärztin
des tropenmedizinischen Institutes der LMU in München haben Ilse und ich uns
für das Notfallmedikament entschieden, und glücklicherweise nicht gebraucht.
Gegen die gefährlichen Plagegeister Anopheles hatten wir auch ein
imprägniertes Moskitonetz, eine Lotion zum Einreiben und einen Spray für
Kleidung mit.
Bei diesen expeditionsähnlichen Unternehmungen wird in der Regel keine medizinische Versorgung geboten.
Man sollte sich also selbst ausreichend darum kümmern. (Medikamente, Erste-Hilfe-Material, Versicherung)
Lothar hat die Reise mit Hilfe seines bewährten Partners
Verkehrsbüro in Wien arrangiert,
dort hat sich speziell Bernhard Letz
auf alpine Fernreisen spezialisiert.
Vor Ort wurden wir von
Active Tanzania Adventures
betreut. Mit Christine Dachs steht eine
deutschsprachige Ansprechpartnerin zur Verfügung.
Diese Agentur kümmerte sich um Transfers, Permits, Führer, Träger, Köche, ....
Wegen Rücksicht auf die noch berufstätigen Teilnehmer ist folgendes straffe
Programm gebildet worden:
1. 8. 2009 | Flug mit Emirates München - Dubai - Nairobi (Ankunft 2.8.) |
2. 8. 2009 | Transfer zur Naro Moru River Lodge, Übernachtung |
3. 8. 2009 | Transfer zum Mount Kenya Nationalpark Gate, |
Aufstieg zur Meteorologischen Station, Übernachtung | |
4. 8. 2009 | Aufstieg zum Mac Kinders Camp, Übernachtung |
5. 8. 2009 | Aufstieg zur Austria Hut, Übernachtung |
6. 8. 2009 | Aufstieg zum Pt. Lenana 4985 m, |
Umrundung von Batian und Nelion, | |
Abstieg zum Mac Kinders Camp, Übernachtung | |
7. 8. 2009 | Abstieg zum Mount Kenya Nationalpark Gate, |
Transfer zur Naro Moru River Lodge, Übernachtung |
8. 8. 2009 | Transfer nach Arusha (Tanzania), Hotel Briston, Übernachtung |
9. 8. 2009 | Transfer zum Machame Route Nationalpark Gate, |
Aufstieg zum Machame Camp, Übernachtung | |
10. 8. 2009 | Aufstieg zum Shira Camp, Übernachtung |
11. 8. 2009 | Aufstieg zum Lava Tower (Besteigung optional) |
Abstieg zum Barranco Camp, Übernachtung | |
12. 8. 2009 | Aufstieg zum Barranco Wall, Abstieg zum Karanga Camp |
Aufstieg zum Barafu Camp, Übernachtung | |
13. 8. 2009 | Aufstieg zum Hauptgipfel Uhuru Peak 5895 m |
Abstieg Mweka Route zum Millenium Camp, Übernachtung | |
14. 8. 2009 | Abstieg zum Mweka Nationalpark Gate, |
Transfer nach Arusha, Hotel Briston, Übernachtung |
15. 8. 2009 | Transfer zum Lake Manyara Nationalpark, Rundfahrt Lake Manyara, |
Transfer zur Lake Manyara Lodge, Übernachtung | |
16. 8. 2009 | Transfer zum Serengeti Nationalpark, Rundfahrt Serengeti, |
Transfer zur Lobo Wildlife Lodge, Übernachtung | |
17. 8. 2009 | Rundfahrt Serengeti, |
Transfer zur Ngorongoro Wildlife Lodge, Übernachtung | |
18. 8. 2009 | Rundfahrt Ngorongoro Krater, |
Transfer nach Arusha, Hotel Briston, Übernachtung | |
19. 8. 2009 | Transfer Nairobi Flughafen |
19. 8. 2009 | Flug mit Emirates Nairobi - Dubai - München (Ankunft 20. 8.) |
Jambo | Hi, Hallo (Gruß) |
Mambo | Wie geht es Dir |
Nzuri | Gut |
Sawa sawa | OK |
Hakuna matata | Kein Problem, Paßt scho |
Pole pole | Ganz langsam |
Asante | Danke |
Asante sana | Vielen Dank |
Afya | Prost |
Karibu | Willkommen |
Hatari | Gefahr |
Kwa heri | Auf Wiedersehen |
Bwana | Herr |
Rafiki | Freund |
Das Kilimanjaro Trägerlied wurde von unserer Begleitmannschaft immer bei unserem Empfang im Lager gesungen und dazu getanzt:
Kilimanjaro, Kilimanjaro, Kilimanjaro,
Kilimanjaro, mlima mrefu sana.
Na Mawenzi, na Mawenzi, na Mawenzi,
na Mawenzi, mlima mrefu sana.
Ewe nyoka, ewe nyoka, ewe nyoka,
ewe nyoka, mbona wanizungukaa.
Wanizungukaa, wanizungukaa, wanizungukaa,
wanizungukaa, wataka kunila nyama.
Kunila nyama, kunila nyama, kunila nyama,
kunila nyama, mlima mrefu sana.
Deutsche Übersetzung:
Kilimandscharo, Kilimandscharo, Kilimandscharo,
Kilimandscharo ist ein Berg, der niemals endet.
Und Mawenzi, und Mawenzi, und Mawenzi,
und auch Mawenzi ist ein endloser Berg.
Heda, du Schlange, du Schlange, du Schlange,
heda, du Schlange, warum belauerst du mich?
Umkreist mich, umschleichst mich, umschleichst mich,
umkreist mich, um mich zu verschmausen.
Willst mich verschlingen, verschlingen, verschlingen,
wie Fleisch verschlingen, du endloser Berg!
Trägerlied starten Trägerlied beenden
Wenn das Trägerlied nicht gehört wird hat entweder dein Rechner keine Lautsprecher
oder deinem Browser fehlt ein Plugin zum Wiedergeben von .mp3 Dateien (z.B. Quicktime-Plugin).
Download Trägerlied als .mp3 Datei.
Erste Eindrücke von Afrika bekamen wir während des Transfers zur
Naro Moru River Lodge. Obwohl Sonntag war herrschte reges Treiben
auf den Märkten bzw. den unzähligen Verkaufsständen entlang der
Straßen in den Ortsgebieten.
Auch die vielen Reparaturstellen für Fahrzeuge und vor Allem
Fahrräder hatten Hochbetrieb.
Auf den Freiflächen lagen oder saßen überall Leute und verbrachten
so den arbeitsfreien Tag.
Fotos der unzähligen lohnenden Motive waren fast unmöglich, da
wir leider nirgends anhielten, außer zum Pinkeln bei Souvenirläden
auf freier Strecke, ob da Absicht dahintersteckt :-)
Die Lodge erreichten wir gerade noch rechtzeitig zum Abendessen.
Nicht allzu lange Fahrt über holprige und staubige Piste.
Am Gate warteten schon die Träger.
Träger müssen heute ausreichend ausgestattet sein, um einen Job zu bekommen,
also ordentliche Schuhe, meist feste Turnschuhe, und auch Schlafsack.
In unserem Fall wurden 2 Trägeranwärter wegen mangelnder Ausrüstung wieder
heimgeschickt. Ältere Reiseberichte berichten von Trägern mit Plastiksandalen,
dies trifft heute nicht mehr zu !
Das Gepäck wurde ohne Waage, also nur durch Anheben, gewogen.
Je Person hatten wir 2 Träger, also einen für den Seesack und einen für
anteiligen Proviant.
Der Chef der Küchenmannschaft hieß Vincent, sollte sich als liebenswertes
Original herausstellen und uns auch auf den Kilimanjaro begleiten.
Der Chef-Guide hieß Joseph und wird vorne das Tempo bestimmen
(Pole Pole, also ganz langsam ..... )
Er hatte noch Assistenten die sich um evtl. Nachzügler kümmern.
Kommuniziert wurde per Funk.
Aufstieg über schlechte Forststraße durch Regenwald, hier gibts Elefanten,
Affen, Büffel, usw. Wir bekamen nur Affen zu Gesicht.
Der Name "Regenwald" kommt nicht von ungefähr, bald begann es heftig zu regnen
und zu graupeln. Übernachtet haben wir in 2 Hütten mit je 8 Lagern.
Alle Hütten waren unwebirtschaftet und hatten weder Wasser noch Strom.
Unsere Küchenmannschaft, sie nannten sich "Stomach-Enginiers", hatten eine
kleine Hütte als Küche.
Wir wurden regelmäßig mit einem Willkommensdrink (Juice) empfangen und meist
tanzten und sangen die Träger und die Küchenmannschaft dazu.
Generell war das Verhältnis zu unseren Begleitern sehr freundschaftlich.
Nach dem Umziehen und dem "Washi-washi" mit kleinen Schüsseln und warmem
Wasser trafen wir uns im Essens-Zelt bzw. einer Hütte mit Tisch.
Dort gab es zunächst Popkorn, Kekse oder Nüsse mit Tee oder Löskaffee,
und um ca. 19h30 ein gutes Abendessen.
(Suppe, Hauptgericht mit Gemüse bzw. Salat, Obst)
Unser erstes Frühstück, sollte immer ähnlich sein:
Zuerst Porridge (Haferbrei ?), dann Eierspeise bzw. Omelettes mit Gemüse,
Toast mit Margerine, Marmelade bzw. Honig und frisches Obst, Tee bzw.
Löskaffee und Juice.
Der Aufstieg erfolgt anfangs noch durch Regenwald, wir sahen schöne Fackellilien und MacKindersgladiolen.
Der Regenwald lichtet sich bald und geht in ein riesiges Hochmoor über.
Hier sahen wir erstmals Obelien und Senezien. Nach dem Hochmoor kam Heidelandschaft wo wir viele der
riesigen baumartigen Mount Kenya Senecien sahen.
Eigentlich nur mehr Steine, Schutt und wenige gelbe Blüten.
Am Spätnachmittag habe ich dann noch mit Judith, Dirk, und 3 Guides den Point Lenana bestiegen.
Führt über Schotter und leichte Kletterstellen zum Gipfel.
Hütte hatte 2 Schlafräume mit je 8 Lagern, sehr eng.
Bisher höchste Übernachtung für Ilse und mich, klappte aber ganz gut, ohne
Höhenprobleme. Hier hatten einige von uns mehr oder weniger starke Beschwerden,
was die Wichtigkeit dieser Vorbereitungstour unterstrich.
Der Point Lenana wird über Schotter und einige leichte Kletterstellen erklommen.
Dann folgt der Abstieg auf der anderen Seite und es beginnt die sehr schöne aber lange und wegen
der Gegenanstiege anstrengende Umrundung des Mount Kenya Massivs.
Diese war landschaftlich wunderschön, etliche klare Bergseen in grellem grün bzw. blau, oben mitten in der Steinwüste,
weiter unten umrundet von Lobelien und Senecien.
Der Abstieg erfolgt am Aufstiegsweg und hat sich zum Ende hin ganz schön gezogen.
Beim Gate wurden Köche und Träger einzeln aufgerufen und das Trinkgeld
übergeben.
Wir waren noch zur Abschlußfeier der Träger und Köche eingeladen, aber nur
Lothar, Dirk und Alfred hatten Lust und die notwendige Energie dazu.
Es wurde gegrillt, getanzt und es gab reichlich Bier.
Dies unterstrich das sehr gute Verhältnis das wir zu unserer Begleitmannschaft hatten.
Die Fahrt über gut 300 km dauert fast 12 Stunden, das sagt eigentlich alles
über den Zustand der Schotterpiste, die nur kurzzeitig durch fertiggestellte
Asphaltstraßen unterbrochen wurde. Verzögerungen gab es auch durch starkes
Verkehrsaufkommen in Nairobi und wegen der Formalitäten an der Grenze.
Unterwegs sahen wir erstmal Zebras, Giraffen und Antilopen, die sich
offensichtlich nicht an die Nationalpark Grenzen halten :-)
Es gab wiederum ganz viele lohnende Fotomotive bei der Durchfahrt durch
Ortschaften, aber unser Bus hat leider nur bei Souvenirläden zum Pinkeln
angehalten :-(
Das Hotel Briston ist zwar für afrikanische Verhältnisse akzeptabel aber eher
schlecht, nicht mit den Lodges vergleichbar.
Einer von uns hat sich im Hotel verlaufen und ist zufällig in die Waschküche geraten,
da standen 2 Frauen und wuschen die Hotelwäsche per Hand ......
Fahrt durch sehr fruchtbares Land, Mais, Bananen, Kaffeeplantagen und vieles mehr.
Beim Gate wurden wieder die Träger rekrutiert, diesmal mit richtiger Waage,
wobei jeder Träger soviele Päckchen (Mais ?) zusätzlich bekam, bis
offensichtlich das Sollgewicht erreicht war.
Aufstieg meist durch eindrucksvollen Regenwald im Nebel, diesmal ohne Regen.
Auch hier soll es viele Tiere geben, die sich aber sicher abseits der
vielbegangenen Roten aufhalten.
Unterwegs gibt es immer wieder Toilettenhäuschen, der Weg ist gut angelegt und
sauber, und auch dieser und alle anderen Zeltplätze werden sehr sauber gehalten.
Bei der Ankunft auf den Camps wurden wir wie schon beim Mount Kenya mit
Willkommensdrink, Tanz und Gesang empfangen, oft zur Verwunderung anderer
Touristen, da dies offensichtlich nicht allgemein üblich war.
Die Machame Route kann man nur mit Zelten begehen, als Abstiegsroute ist die
Mweka-Route obligatorisch.
Wir hatten auch den Komfort eines eigenen mitgeführten Toilettenzeltes,
eines Küchenzeltes und ein großes Zelt wo wir unsere Mahlzeiten einnahmen.
Nach kurzer Eingewöhnung haben wir in den Zelten besser geschlafen als
in den Hüttenlagern am Mount Kenya.
Wunderschön angelegter Steig einem Grat entlang. Übergang vom Regenwald in Strauchlandschaft und
Heidelandschaft mit identischer Flora wie am Mount Kenya.
Lothar und ich besuchten die Wasserstelle wo unsere Träger geduldig mit Bechern ihre Kanister auffüllten
und zum nahen Lager trugen, diese war ein Rinnsal im Hochmoor mit nicht unbedingt kristallklarem Wasser.
Da unser Frühstücks-Tee und Nachmittags-Tee offensichtlich auch nur aus diesen
Wasserquellen stammte wie das heiße Wasser unserer Thermoskannen für unterwegs
verwendeten wir keine Micropur-Tabletten mehr - trotz der Empfehlung unseres Führers.
Der Weg ist leicht aber im Vergleich zum Vortag eher langweilig.
Sehr lohnend ist die (optionale) Besteigung des eindrucksvollen Lava Towers, diese erfolgt
über leichte Kletterei (1. Grad), nur ca. 100 hm auf 4700 m.
Beim Aufstieg zum Barranco Wall gabs wegen einiger Engstellen, wo man evtl. die
Hände zu Hilfe nehmen mußte, ein kleines Chaos, da man weisungsgemäß die Träger
vorlassen sollte - und das waren Hunderte - und die kamen wegen ihrer schweren
Last oft auch nicht schneller über die Engstellen hinweg ....
Irgendwann verlor ich die Geduld, suchte mir einen eigenen Weg, überholte so
eine mehr oder weniger stehende Kolonne von Trägern, setzte mich oben hin und wartete, und holte mir so eine
Verwarnung von Lothar, überholen sollte man ja nicht .....
Nach dem Karanga Camp gabs die letze Wasserstelle, wo unsere Träger Kanister mit
ca. 250 Litern auffüllten und bis zum Barafu Camp mitnahmen.
Das Barafu Camp ist das letzte Camp, hier wird noch heute vor Mitternacht unser Gipfelanstieg starten.
Entspechend angespannt waren wir wohl alle und verkrochen uns relativ früh in unsere Zelte.
Die letzten Stunden hat wohl niemand geschlafen, Ilse und ich sind nur im Zelt gelegen
und haben auf den Aufbruch gewartet.
Um 23h war es dann soweit, wir bekamen noch Tee mit Keksen, unsere Thermosflaschen wurden
wie immer mit heißem Wasser gefüllt, und um 23:40 machten wir uns mit Stirnlampen auf den Weg.
Pole pole, wie immer, vorne bestimmte Julius das Tempo, dann wie meistens
Lothar, dann der Rest, und hinten 2 weitere Guides.
Es war strernenklar, aber bitter kalt, und sollte im Morgengrauen noch kälter
werden, laut Julius etwa -20°, außerdem war es sehr windig.
Jede Stunde machten wir eine kurze Trinkpause. Wenn man zurückblickte sah man
eine endlose Reihe von Stirnlampen und auch vor uns waren schon einige unterwegs.
Der Weg wurde schlechter und steiler, praktisch nur noch über Geröllfelder
stiegen wir fast schon apatisch den endlos scheinenden Weg zum Kraterrand hinauf.
Mittlerweile ist die Sonne aufgegangen und wir hatten wegen des
schönen Wetters herrliche Ausblicke in den Krater, die umliegenden Berge
und die kleinen aber immer noch eindrucksvollen Gletscherreste.
Nun machten wir uns auf den Weg zum Hauptgipfel, den Uhuru Peak, mit 5895 m.
Der Weg ist nun gut und nicht mehr steil, immer am Kraterrand entlang.
Die Leute sind viel weniger geworden, trotzdem waren es zuviele um am Gipfel
ein Foto nur mit unserer Gruppe hinzukriegen.
Nach ca. 30 Minuten Pause machten wir uns an den Abstieg, es war immer noch
kalt und windig. Vereinzelt sahen wir noch Leute, die den Gipfel
erreichen wollten, es war aber wohl zu spät.
Der Abstieg war teilweise bequem durch Abfahren über die Schutthalden und wir erreichten bald
wieder das Barafu Camp, wo wir nach Aufräumen der Zelte ein wohlverdientes Essen bekamen.
Dann gings über die Mweka Route hinab zum Millenium Camp. Die Steinwüste
wandelte sich wieder langsam zur Steppe mit einzelnen Sträuchern.
Nach dem Frühstück wurde die Tringeldübergabe zelebriert. Diesmal wurde wegen
der vielen Träger, wegen der Zelte brauchten wir mehr als am Mount Kenya, nur
der Betrag an die Träger mitgeteilt, das Geld aber zur weiteren Verteilung an
Julius übergeben.
Der Abstieg bis zum Mweka Camp (3100 m) führt durch Steppen- und
Strauchlandschaft mit vielen wunderschön blühenden Protea Sträuchern.
Nach dem Mweka Camp beginnt dann der Regenwald, der Weg ist steil, aber schön
angelegt mit vielen Stufen.
Da der Weg meist aus Lehm besteht kann dieser bei oder nach Regen sehr rutschig sein (andere Reiseberichte),
wir hatten allerdings Glück, der Weg war weitgehend tocken.
Diesmal lichtete sich auch öfters der sonst oft vorhandene Nebel.
Bald kamen uns einige Träger entgegen, die mühsam 3 Notfallwägen mit einem Rad
in der Mitte nach oben bringen mußten, um Leute zu bergen die den Abstieg nicht
mehr mit eigener Kaft schafften.
Beim Gate wurden wir von unzähligen Händlern erwartet,die uns Kilimanjaro
Souvenirs verkaufen wollten.
Kurz nach dem Gate blieb unser Bus nochmal bei einer Hütte stehen, wo unsere
Küchenmannschaft das Abschiedsessen vorbereitet hatte, diesmal mit Kilimanjaro-Bier anstatt mit Tee .....
Dann gings wieder Mal zum Hotel Briston in Arusha, wo wir uns bemühten den
tagelang angesammelten Dreck unter der Dusche zu entfernen.
Diese mehrschichtige Kruste aus Sonnencreme, Schweiß und Staub war ganz schön
resistent .....
Am Abend hatten wir unsere Führer und Köche zum Essen eingeladen, wir feierten
in einem typisch afrikanischen Lokal mit afrikanischer Kost.
Es gab den obligatorischen Maisbrei (Ugali) mit gegrillten Fleischstücken diverser Tiere (Huhn, Rind, Ziege),
diese waren so wie man sie rumlaufen sieht, also sehr mager.
Informationen zu den Nationalparks gibs massenweise bei Google, Bilder in meiner
Slideshow.
Transfer zum Lake Manyara Nationalpark.
Nachmittag Rundfahrt durch den Lake Manyara Nationalpark.
Transfer zur Lake Manyara Lodge, Übernachtung.
Informationen zu den Nationalparks gibs massenweise bei Google, Bilder in meiner
Slideshow.
Transfer zum Serengeti Nationalpark.
Nachmittag Rundfahrt Serengeti Nationalpark.
Transfer zur Lobo Wildlife Lodge, Übernachtung.
Vormittag Rundfahrt Serengeti.
Informationen zu den Nationalparks gibs massenweise bei Google, Bilder in meiner
Slideshow.
Transfer zur Ngorongoro Wildlife Lodge, Übernachtung.
Rundfahrt Ngorongoro Krater.
Transfer nach Arusha, Übernachtung im Hotel Briston.
Wasserentkeimung (Micropur):
Unsere Führer empfahlen uns die tägliche Trinkwasserration zu entkeimen,
wir hatten vorsorglich Micropur-Tabletten mitgebracht.
Auf Nachfrage erzählten sie uns daß sie selbst das Wasser sogar ungekocht trinken,
wir aber das evtl. nicht vertragen würden.
Lothar und ich haben einmal eine Wasserstelle im Hochmoor besichtigt,
wo die Träger geduldig mit einem Becher Wasser aus einem Rinnsal schöpften
und damit geduldig ihre Kanister füllten, das Wasser war bräunlich .....
Aber - wir bekamen genau dieses Wasser täglich am Morgen und am Abend
abgekocht als Teewasser serviert - und auch als Tagesration in unsere
Wasserflaschen bzw. Thermoskannen. Nach dieser Erkenntnis nahmen wir
keine Micropur-Tabletten mehr.
Wanderstöcke:
Mir ist aufgefallen, daß praktisch alle Touristen mit Stöcken unterwegs
sind, und zwar unabhängig vom Alter! Aber keiner der Träger, Köche oder Führer.
Entweder ist dies der Erfolg eines genialen Werbetexters, oder wir zivilisierten
Völker sind tatsächlich alle fußkrank.
Vielleicht als Folge der Schulbusse - nur ja nicht zu Fuß gehen oder sogar Radfahren,
oder des dilletantischen Schulsportes in den Grundschulen, .... ???
Meine Mutter mußte noch wie die Massai-Kinder täglich über 1 Stunde in
die Schule gehen und hatte bis ins hohe Alter keine Knieprobleme -
für mich ein Grund zum Nachdenken ...
Wenn ich Knieprobleme hätte würde ich selbstverständlich mit Stöcken unterwegs sein !!!
Zelte:
Wir durften in neuen 2-Mann-Zelten übernachten, die allerdings nicht auf der
sonst üblichen Grundplane sondern direkt im Schotter bzw. Sand aufgestellt
waren, hier ist Verbesserung möglich.
Digicam:
Ob man bei solchen Touren fotografiert, und welchen Aufwand man betreibt,
muß jeder für sich entscheiden.
Den Aufwand sehe ich weniger in der Anschaffung einer brauchbaren Kamera,
sondern vielmehr in der Zeit die man braucht um die meist unzähligen Bilder
zu sortieren, zu katalogisieren und entsprechend aufzubereiten.
Ich bin bereit diesen Aufwand zu spendieren und habe nun im Ruhestand auch
mehr Zeit dafür als früher.
Obwohl ich mehrere Digiknipsen besitze nehme ich auf Touren die ich gerne
dokumentieren möchte nur eine relativ hochwertige digitale Spiegelreflexkamera
mit, und fotografiere damit prinzipiell nur im RAW-Modus.
Für mich muß die Kamera immer griffbereit sein, das ist sie nicht im Rucksack
und auch nicht in einer Fototasche. Daher habe ich eine spezielle Halterung
für die Rucksacktrageriemen entworfen und gebaut, womit auch die relativ
schwere Kamera halbwegs bequem getragen werden kann (Bauanleitung).
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GPS:
Ich zähle mich zu den GPS-Fans - aber bei diesen Touren ist ein GPS-Gerät technisches Spielzeug.
Ich bereue aber nicht mein Garmin 60CSx mitgenommen zu haben, das Ergebnis sind
die Tracks und Höhenprofile der Tagesetappen.
Für den Kilimanjaro gibt es auch eine brauchbare
Garmin Mapsource Karte zu kaufen: